top of page

Ruth Flückiger (1948) lebt und arbeitet in Ostermundigen. Ihr künstlerisches Instrumentarium hat sie sich autodidaktisch angeeignet. Ergänzend besuchte sie Kunstseminare in der Schweiz und im Ausland.

 

Die Farbwelten von Ruth Flückigers Bildern reichen von beseeltem Weiss bis zu farbkräftigen Kompositionen. Das Auge entdeckt pulsierendes Rot, Lichtgrün, hauchzartes Eisblau. Die Farbtöne und Strukturen liegen wie Klänge einer musikalischen Sinfonie vielstimmig übereinander, durchdringen sich, laufen weich zusammen oder heben sich kühn ab – einmal heiter entfesselt, ein andermal ruhend und geheimnisvoll.

981123C8-2F6B-4835-A17D-FF12DF479700_1_105_c_edited_edited.jpg
IMG_0855.jpeg

Freiraum für die Fantasie

Die Bilder der Künstlerin Ruth Flückiger inspirieren zur individuellen,  unbefangenen Interpretation. Ein Gespräch über Person und Werk.

Ruth, wie bist du zum Malen gekommen?
Jahrelang gestaltete ich Keramikobjekte, ausserdem zahlreiche Keramik-Bildplatten, weil mich die Arbeit mit Farben zunehmend begeisterte. Bildplatten sind jedoch naturgemäss  kleinformatig, sie limitierten mich im künstlerischen Ausdruck. Darum wechselte ich zur grossflächigen Leinwand.

Hat das Arbeiten mit Keramik deinen Malstil beeinflusst?
Ich denke schon. Meine Bilder entstehen in mehreren Arbeitsschritten, und nebst Farbe verwende ich Materialien, die an die feine Tonerde erinnern, darunter Asche, Salz, Bitumen, Sand, Mehl und Spachtelmasse.

Wie würdest du deine Bilder charakterisieren?
Allen Abstraktionen ist gemeinsam, dass sie wie eine ungeplante Entdeckungsreise entstehen, ganz intuitiv, ohne fixe Vorstellung. Und ich versuche stets, in meinen Werken Spannung, Ausgewogenheit und Energie sichtbar und spürbar zu machen.

Kommt es vor, dass die Resultate dieser gewollten Planlosigkeit dich überraschen?
Immer wieder. Für die Bildwirkung spielen natürlich auch die Umgebung und Farbe der Wand eine wichtige Rolle.

Deine Bilder tragen keine Titel. Sie geben uns damit die Freiheit, die Bilder persönlich zu deuten, vielleicht immer wieder anders.
So ist es. Würde ich die Bilder benennen, gäbe ich die Interpretation vor. Ich möchte jedoch, dass man sich bei Betrachten auf die Reise der eigenen Vorstellungskraft begeben kann.

Erlebst du Kreativblockaden?
Ja. Wenn ich steckenbleibe, setze ich mich einfach vor eine andere Leinwand, ich arbeite an mehreren Bildern gleichzeitig.

Und wann ist es jeweils soweit, dass du mit einem Gemälde zufrieden bist?
Kunst ist der Drang nach vollkommener Darstellung. Deshalb bin ich eigentlich nie ganz zufrieden. Man muss mir ein Bild regelrecht wegnehmen, sonst würde ich wohl endlos weitermalen.

Ein Bild kann schön sein, auch wenn es nicht perfekt ist. Wie definierst du in diesem Zusammenhang Schönheit?
Ein Bild finde ich schön, wenn es mich anzieht, wenn ich mich damit umgeben möchte, wenn es Liebe auf den ersten Blick ist.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde: Welches bekannte Werk würdest du  gerne ersteigern und in dein Wohnzimmer hängen?
Da gäbe es viele, die in Frage kommen würden. Auf jeden Fall wäre das Bild abstrakt, sehr gross und ein bisschen «crazy».

bottom of page